Touren

Rund um den Hirschenstein

Die Tour Richtung Richtung Pröller und Predigtstuhl startet zunächst von Haselbach aus Richtung Herrenfehlburg. Der Weg auf der Hauptstrasse nach Konzell ist zwar kürzer, aber die kleine und wenig befahrene Nabenstrasse ist zum einen deutlich angenehmer zu fahren, zum anderen hat man von der leichten Anhöhe breits wunderschöne Ausblicke auf den Pröller und den Predigtstuhl, aber auch Richtung Oberpfalz.

Im leichten auf und ab geht es bis Rosshaupten, dann biegt man rechts ab Richtung Irschenbach. Schon auf diesen ersten Kilometern werde ich das Gefühl nicht los, dass die Strasse hier wirklich jeden kleinen Hügel minimmt, der auf dem Weg liegt. Nicht dass man hier schon richtig ins Schwitzen käme, aber so gang locker einrollen kann man auf dieser Tour auch nicht. Immerhin bin ich so nach kurzer Zeit für den ersten richtig langen Anstieg gut warmgefahren. Und der erste richtig lange Anstieg kommt schnell. In Irschenbach biegt man rechts ab nach Konzell und überquert kurze Zeit später die Hauptstrasse Richtung Sankt Engelmar. Noch einmal geht es kurz bergab zum kleinen Flüsschen Mehnach, doch das war dann auch für die nächste Zeit die letzte Schussfahrt. Nach nur 7 Kilometern hat man den Beginn des etwa 8 Kilometer langen Anstiegs hoch zur Maibrunner öhe erreicht. Warm ist es an diesem Ostermontag 2009 ja ohnehin schon, aber kurze Zeit später bei Elisabethszell ist mir dann schon noch einmal um einiges wärmer. Der grösste Teil des Weges bis hierher führt durch einen schönen Mischwald und auch im Hochsommer kann man es hier trotz kontinuierlicher Steigung von 5,5 % sicherlich gut aushalten.

Kurz vor Elisabethszell zweigt die Strasse links nach Sankt Engelmar ab. 9 Kilometer bis Sankt Engelmar verkündet der Wegweiser vor meiner Nase und die Strasse hat weiterhin nur eine wirklich definierte Richtung: nach oben. Die schattigen Abschnitte werden jetzt etwas kürzer, dafür bietet sich aber an der einen oder anderen Stelle ein wirklich toller Blick hinunter in die Gäubodenebene. Bei klarer Sicht könnte man von hier aus sicherlich problemlos bis zu Alpen sehen. Noch etwa 5 Kilometer muss man von Elisabethszell bis zur Maibrunner Höhe klettern. Die Steigung ist jedoch aus meiner Sicht immer sehr gleichmässig (6 % im Durchschnitt), nie wirklich extrem und von daher angenehm zu fahren. Mit der Maibrunner erreiche ich nach nicht ganz einer Stunde mit 902 m den höchsten Punkt des heutigen Tages. Nun folgt eine kurze aber schöne Schussfahrt hinunter zur Kreuzung bei Grün, bevor der vorläufig finale Anstieg Sankt Engelmar folgt. Vorsicht an der eben erwähnten Kreuzung, denn diese ist recht unübersichtlich und am Wochenende wegen des meist starken Ausflugsverkehrs doch sehr gefährlich. Hier biegt man nun links ab Richtung Sankt Engelmar / Viechtach. Die folgenden Kilometer auf der Staatsstrasse 2139, die von Bogen nach Viechtach führt, ist leider oft sehr stark befahren und gerade hier oben bei Sankt Englmar auch nicht sehr reizvoll. Vorsicht: hier treibt  auch die in vielen Gegenden Deutschlands vertretene Spezies der „Rennsau“ ihr Unwesen. Als ich mich in die Pedale stemme, um die letzten Kilometer hoch nach Sankt Englmar zu klettern,  passiere ich einen Rettungswagen neben dem ein Helikopter abhebt… trauriges Ende eines schönen Frühlingstags? Muss ja kein Unfall gewesen sein, trotzdem mal wieder ein Grund etwas nachdenklich zu werden und sicherlich auch ein Grund bei den eigenen Abfahrten mit dem Rad etwas Umsicht und Vernunft walten zu lassen… Für diese Tour um den Hirschenstein ist ein kurzes Stück auf der besagten Staatstrasse leider nicht zu vermeiden. Aber hier noch ein Tipp für alle, die eine alternative Tour über die Maibrunner Höhe nach Viechtach planen: an der Kreuzung bei Grün nach Klingelbach abbiegen und die Route über Kolmberg und Nössling nehmen. Die Variante führt über wirklich schöne und wenig befahrene Strassen nach Viechtach.

Zurück zur Gegenwart und damit zur heutigen Tour: nur etwa einen oder zwei Kilometer hinter Sankt Englmar folgt die mit 901 m zweithöchste Passage des Tages. Die folgende Abfahrt auf der breiten Strasse könnte nun wirklich zum Temporausch verleiten, aber wie gesagt: pianissimo – es ist geniales Frühlingswetter, die Landschaft ist toll und es nur eine Radtour … Vorsicht und rechtzeiges bremsen ist aber auch angebracht, um nicht einfach an der nächsten unscheinbren Abzweigung nach Ogleinmais vorbeizurauschen. Ich würde mal sagen keine Chance bei Tempo 60 und mehr 😉  Und es wäre wirklich schade hier einfach vorbeizufahren. Kaum habe ich die Hauptstrasse nach Viechtach verlassen, kehrt wieder die Ruhe ein, die ich im Bayerischen Wald als Rennradler so schätze. Kurz vor dem Weiler Ogleinmais bietet sich ean diesem tag ein sagenhafter Blick auf die verschneiten Höhen des Grossen Arber bis hinüber zum Schwarzeck.

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Blick zum Großen Arber (mit „Schneemütze“)

Unglaublich, aber wahr: da wo ich im Moment stehe herrscht absolut T-Shirt taugliches Sommerwetter auf 600 m und nur wenige Kilometer Luftlinie entfernt heisst es noch „Ski und Rodeln gut“. Auf und ab läuft es über die Hügel entlang des Predigtstuhls bis Allersdorf. Auf der Strasse von Allersdorf Richtung Deggendorf / Mettenist zwar anschliessend wieder etwas mehr los, aber es bleibt doch insgesamt relativ ruhig auf der Strasse. Der Hauptteil des Verkehrs wird wohl über die parallel verlaufenden Bundestrassen (B85 und B11) abgefangen. So richtig entspannt dahingleiten kann man auf dem Stück nach Kalteck nur deshalb nicht, weil die Strasse immer gaaanz langsam und fiess ansteigt. Ein Ausläufer des immerhin 1050 m hohen Kulm lässt die Strasse zum Kalteck hin immerhin noch einmal auf 749 m ansteigen. Apropos Kalteck: Hier gilt wohl der Spruch „nomen est omen“, so „kalt“ wie am Kalteck war es an diesem Tag nur oben auf dem Pröller und der ist bekanntlich etwas höher…

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Feldkreuz bei Schwarzach

Anschliessend wird man endlich mit einer schönen langen Abfahrt belohnt. Bis Leithen kann man auf der wenig befahrenen Strasse ohne einen Pedaltritt wieder mal so richtig entspannt den Fahrtwind geniessen. In Leithen heisst es wie so oft bei den vielen kleinen Strässchen und Abzweigungen im Bayerischen Wald „Aufgepasst !“ Den Abbieger nach Richtung Medernberg / Bernried / Schwarzach könnte man bei der Abfahrt schon mal rechts liegen lassen – sollte man aber nicht. Andererseits, wer jetzt schon genug vom ständigen bergauf und bergab hat, der kann sicherlich weiter geradeaus nach Metten fahren und findet so eine „flachere“ Alternative nach Schwarzach. Allen die bis hierher noch einigermassen gut drauf sind rate ich aber mal ganz forsch ab von dieser Alternative, denn das folgende Teilstück von Leithen über Bernried und Wimpassing nach Schwarzach gehört zu den lanschaftlich schönsten der Runde. Die sehr kurzen, aber teils doch recht hefigen Anstiege werden immer wieder belohnt mit tollen Blicken in die weite Ebene des Gäubodens oder hinüber nach Bogen und zum Bogenberg. Dabei wechseln ständig sonnige Passagen über Wiesen und Felder mit kurzen Abschnitten durch schattige Laubwälder. Das Ganze ist eine so ideale Mischung, dass man sich manchmal fragen muss, ob hier ein Landschaftsgärtner für Rennradler am Werk gewesen ist. Autofahrer? Mangelware!

In Schwarzach angekommen biegt man kurz nach dem Schwarzacherhof in der Ortsmitte rechts ab auf die Hauptstrasse nach Neukirchen. Der für Radler etwas ruhigere Weg führt anschliessend über Perasdorf. Eiin paar Körner sollte man jetzt noch übrig haben, denn zurück nach Haselbach führt die Stracke nun wieder überwiegend bergan. Der Anstieg nach Perasdorf ist dabei eher leicht, aber einer kommt dann doch noch kurze Zeit später… Bei Neukirchen biegt man von der Hauptstrasse rechts ab und folgt dabei der Wegweisung nach Pürgl und Elisabethszell. Sanft und noch fast eben schlängelt sich die Strasse zunächst malerisch entlang des Bogenbachs bis Pürgl. In ürgl biegt man links ab auf die vermeintliche Zielgerade nach Hasdelbach und steht plötzlich noch einmal vor einer kleinen Bergprüfung. Der Anstieg hoch nach Mitterkogl durch das Sparrrer Holz hat zwar nur 100 Höhenmeter, ist aber stellweise sehr steil. Nach über 1500 absolvierten Höhenmeter muss man hier schon noch einmal so richtig beissen. Kurze Zeit später ist dann aber wirklich der letzte Anstieg bezwungen. Auf den letzten Kilometern hinunter nach Haselbach hat man noch einmal einen schönen Ausblick auf das Tagesziel mit dem leuchtend gelben Turm seiner Dorfkirche. Man kann es entspannt ausrollen lassen und muss jetzt nur noch den richtigen Biergarten ausfindig machen.

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Haselbach im vorderen Bayerischen Wald

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  • Detailliertes Streckenprofil (klicken zum Vergrößern):

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