Touren

Rettenbach Stausee

Meine vorösterliche Tour am Karsamstag 2009 in die Oberpfalz startet von Haselbach aus Richtung Herrenfehlburg. Die kleine und kaum befahrene Strasse aus Haselbach heraus bietet auf den ersten Kilometern mit leichtem bergauf und bergab genug Zeit zum Einrollen.

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Strasse nach Herrenfehlburg

Während man auf den Gallnerberg zusteuert, kann man den Blick ruhig durch die Landschaft schweifen lassen. Während man sich rechter Hand in Richtung Elisabethszell mit dem Pröller und dem Predigtstuhl die ersten Tausender erheben fliegt der Blick linker Hand über ein tiefes Tal, in dem die Kinsach Richtung Donau fliesst, hinüber in die Oberpfalz. Wer die Strecke studiert hat ahnt, dass die Strasse, die er am gegenüberliegende Anstieg erblickt, den Weg weist. Kurz bevor man Herrenfehlburg erreicht neigt sich die Strasse hinunter ins Tal. Ich nehme zum ersten mal richtig Fahrt auf. Durch Herrenfehlburg rausche ich in kürzerster Zeit hindurch und damit auch vorbei an der wirklich sehenswerten, keinen Kirche des Ortes. Ich hatte bereits des öfternen Gelegenheit mir die Kirche in aller Ruhe anzuschauen. Tipp für alle die es nicht so eilig haben oder hier noch einmal vorbeikommen: reinschauen – es lohnt sicht. Sicherlich ist Herrenfehlburg auch eine der wenigen Kirchen mit direkt angebauter Wirtschaft 🙂

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Herrenfehlburg

Nach kurzer Schussfahrt unterquert man die Bundesstrasse 20 und fährt geradeaus weiter Richtung Haunkenzell und Wiesenfelden. Der Anstieg, den ich kurz vorher noch aus der Ferne sehen konnte liegt nun direkt unter meinen Rädern. Der erste Teil bis Euersdorf und Haunkenzell verläuft moderat und gibt Gelegenheit in Schwung zu kommen. Doch kurz hinter Haunkenzell kommt dann doch ein etwas schweisstreibenderer Teil – und dass will schon was über die Steigung heissen, wo doch erst Anfang April ist. Der knappe Kilometer Anstieg bis hoch in den Wald sieht nicht nur extrem steil aus, er ist es auch: 10 % im Schnitt und dabei läuft diese Gegend hier geographisch nur gerade mal noch so unter der Bezeichnung „Mittelgebirge“. Auch insgesamt zieht sich der Anstieg nach Wisenfelden: fast 7 Kilometer geht es hier kontinuierlich bergauf. Im Mittel würde ich den Anstieg aber sicherlich eher als moderat bezeichnen. Der Blick zurück während man sich hier hocharbeitet, bietet immer wieder herrliche Ausblicke in den vorderen Bayerischen Wald. Bei Wäscherszell biegt man an der T-Kreuzung rechts ab Richtung Wiesenfelden / Falkenstein. Von hier aus steigt die Strasse weiter stetig an, jetzt aber deutlich angenehmer. Nach wenigen Kilometern biegt man bei Hötzelsdorf links ab nach Heilbrunn / Wiesenfelden. Kurze Zeit später erreicht man den Höhepunkt der kleinen Kletterpartie. Immerhin fast 350 Höhenmeter (ca. 5 % im Schnitt) misst der kontinuierliche Anstieg von der B20 bis hieher. Die nachfolgende Strecke über das Hammerweiher Moor und Rettenbach bis zum Schiederhof verläuft mehr oder minder auf einer Hochebene. Die Strecke bleibt aber hüglig und sehr abwechslungsreich. Kurz hinter Heilbrunn öffnet sich die Landschaft und der Blick wandert über das Naturschtzgebiet Hammerweiher Moor. Wunderschön liegt in dieser Landschaft der Ort Wiesenfelden zwischen den 3 kleinen Seen Beckenweiher, Neuweiher und Grosser Hammerweiher eingebettet.

Grosser Hammerweiher bei Wiesenfelden

Grosser Hammerweiher bei Wiesenfelden

An letzterem vorbei fährt man zunächst noch ein kleines Stück durch die Moorlandschaft Richtung Falkenstein. Am Ende des Sees biegt mam links Richtung Höhenberg ab. Aus meiner Sicht hat die gesamte Tour landschaftliche Reize zu bieten und fast die gesamte Tour verläuft auf wenig befahrenen Strassen. Die nun folgenden 15 Kilometer bis zur Abfahrt in den Gäuboden gehören für mich jedoch zum schönsten Teilstück dieser Tour. In Höhenberg folgt man den Wegweisern nach Oberroith / Rettenbach. Leicht bergauf schlängelt sich die schmale, aber gut asphaltierte Strasse hoch in den Wald. Kurze Zeit später passiert man beim Weiler Aschau die Grenze zwischen Niederbayern und Oberpfalz. Bis Rettenbach kann man jetzt wieder einmal ein wenig regenerieren und die Landschaft geniessen, zum Beispiel den Blick auf den Rettenbachstausee kurz hinter Ebersroith. In Rettenbach hat man dann den östlichsten Punkt der Tour erreicht. Kurz nach der Kirche heisst es aufpassen, denn die folgende Abzweigung im Ort nach Haag verpasst man leicht. Dank GPS am Lenker ist das aber für mich glücklicherweise kein Problem und auch an den vielen Abzeigungen die auf den nächsten Kilometern folgen bin ich meinem kleinen elektronischen Helfer extrem dankbar. Man kann ja über zu viel Elektronik beim Radln denken wie man will, aber wenn man sich in einer Gegend nicht gut auskennt und diese Gegend auch noch so viele, kleine und grossteils auch unbeschilderten Strassen hat, kommt echter Genuss auf dem Rennrad fast nur mit einem GPS auf. Ansonsten muss man echt alle paar Kilometer absteigen, die Karte rausholen oder jemanden fragen. Einzige gute Alternative aus meiner Sicht: Viel Zeit mitbingen, einfach drauflosfahren und was ausprobieren.

Von Rettenbach führt der weitere Weg über die Weiler Haag, Eitenzell, Herrenthann, Niederroith, Öd und Schiederhof.“Auf und nierder immer wieder…“ lautet ein bekanntes Bierzeltlied. Das Lied könnte seinen Ursprung vielleicht in dieser Landschaft haben, denn hier geht’s wirklich immmer wieder auf und nieder… Noch einmal gut aufpassen muss man auf diesem Teilstück kurz nach Öd, um nicht an der kleinen Abzweigung rechts Richtung Schiederhof vorbeizusausen. Das kurze Waldstück bis zur Verbindungsstrasse Wiesenfelden – Straubing sollte man sich aus zwei Gründen nicht entgehen lassen. Erstens ist der Abschnitt durch den Wald wirklich wunderschön und zweitens bietet sich die Möglichkeit für einen kurzen Biergartenstopp bevor es hinunter in die Gäubodenebene geht.

Blick auf Straubing in der Abfahrt vom Schiederhof

Blick auf Straubing in der Abfahrt vom Schiederhof

Etwa 2 Kilometer nach dem Schiederhof biegt man schliesslich links ab Richtung Straubing / Saulburg / Kirchroth. Leider gibt der dichte Wald von hier oben nur kurz einen herrlichen Blick frei hinunter in den Gäuboden. Andererseits sollte man sich auf der nachfolgenden Abfahrt dann auch besser 100 % auf die Strasse konzentrieren und nicht auf die Landschaft. Zwar ist das Gefälle im Mittel sicherlich moderat, aber es gibt doch 3 Stellen, an denen mit 15 % „geprahlt“ werden darf und sehr kurvig ist es allemal auf der gesamten Abfahrt. Kurz vor der Autobahn A3 bei Kirchroth heisst es dann Schwung rausnehmen und links abbiegen nach Aufroth. Den beschaulichen und ruhigen Weg bis Münster sollte man noch einmal geniessen, denn kurz hinter Münster muss man dann leider auf die doch recht befahrene Hauptbstrasse Richtung Steinach einbiegen um über Mitterfels zurück zum Ausgangspunkt der Tour zu gelangen. Bei Müster bekommt man übrigens mal echten Anschauungsunterricht, wie der Spruch „Laptop und Lederhosen“ gemeint sein könnte. Hier steht direkt im Schatten des Kirchturms nämlich kein Mais- oder Rappsfeld, sondern ein Solarfeld. Passt aber meiner Meinung nach auch echt gut, denn vom Himmel brennt auch mir die Sonne ganz schön hefig auf den Kopf. Weiter geht es über den Helmberg und vorbei an Schloss Steinach Richtung Mitterfels. Kurz nachdem die B20 überquert ist, folgt der letzte Anstieg über 100 Höhenmeter nach Mitterfels. Sicherlich nicht die malerischste trasse, die der Bayerische Wald zu bieten hat, aber die sanfte Steigung und der feine Asphalt beflügeln mich: einer von diesen typischen Anstiegen um sich Motivation zu holen, denn hier kann man es trotz Anstieg so richtig krachen lassen. Wenn man den Luftkurort Mitterfels erreicht hat, hat man es denn auch schon fast geschafft. Auf den letzten, hügeligen Kilometern nach Haselbach kann man noch einaml den schönen Blick hinauf zum Pröller und Predigtstuhl geniessen. In Haselbach angekommen fehlt dann zum Abschluss der Runde nur noch eines: Ein Hefe hell!

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  • Detailliertes Streckenprofil (klicken zum Vergrößern):

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