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(Dienstag, 16. März 2010) Mezzo Giro di Lago: Verbania / LavenoÜbersicht:
Höhenprofil: Karte (interaktiv, Google Earth): Download fuer GPS (gpx als zip-Archiv): Mezzo Giro di Lago: Verbania / Laveno Erlebnisbericht: Leicht verspätet beginne ich gegen Mittag meine Tour von Locarno aus entlang des Westufers des Lago Maggiore Richtung Süden. Da ich eine komplette Umrundung des Sees für die erste längere Tour des Jahres doch für etwas übertrieben halte ist mein erstes Ziel die Stadt Verbania. Von dort aus möchte ich mit der Autofähre nach Laveno übersetzen und anschliessend zurück entlang der Ostküste nach Locarno. Knapp 100 Kilometer flach am Wasser entlang gleiten und die ersten Sonnenstrahlen tanken, so lautet das Gesamtziel. Mal schauen ob das klappt. So ein verspäteter Start in den Tag hat im März definitiv seine Vorteile. Die Sonne, nach der ich in den letzten Monaten so oft vergeblich Ausschau gehalten habe, strahlt bereits kräftig über dem See vom blauen Himmel herab. Das Thermometer schaut schon mal über die 15 °C-Marke und die Gipfel rund um den See zeigen sich jenseits der 1000 m Marke noch tief verschneit. Genauso hatte ich mir das vorgestellt – einfach genial. Wie hiess noch einmal diese kleine spanische Insel im Mittelmeer auf die alle ins Frühjahrs-Trainingslager fahren… ich hab’s vergessen. Ist auch egal, denn hier im Tessin ist’s eh schöner. Nachdem der Maggia Fluss überquert ist, beginne ich meine Tour mit einem gemütlichen Schlenker durch die fast menschenleere Fussgängerzone von Ascona. Auch die bekannte Hafenpromenade, auf der alljährlich im Juni ein Jazzfestival stattfindet, befindet sich jetzt im März noch weitgehend im Winterschlaf. Und so wie hier in Ascona geht es dann auch verkehrstechnisch auf dem gesamten ersten Streckenabschnitt bis Verbania weiter, denn die Strasse am Westufer muss ich an diesem Tag nur mit wenigen Autofahreren teilen. Und da der Verkehr so erträglich ist, kann ich den Blick über den See überwiegend ungestört geniessen. Die schneebedeckten Gipfel des Monte Tamaro und des Monte Lema strahlen mit der Sonne um die Wette. Angesichts der eindrucksvollen Bergkulisse rund um den See kann man locker drüber hinweg sehen, dass sich die Natur unterhalb der Schneegrenze noch eher in dezenten Grau- und Brauntönen präsentiert. Es ist halt erst März und auch im südlichsten Süden der Schweiz dauert es sicherlich noch ein paar Wochen, bis sich der Frühling gegen den Winter durchgesetzt hat. Vorbei an den Brissago Inseln rolle ich nur wenige Kilometer weiter über die Grenze nach Italien. Gleich ob Schweiz oder Italien: ich muss die kurvenreiche Strecke mit ihren wunderschönen Ausblicken auch weiterhin nur selten teilen. Ob dieser Zustand allerdings auch am Wochenende und vor allem in der Hochsaison vergleichbar ist, wage ich extrem stark zu bezweifeln… Mein Puls macht im weiteren Streckenverlauf auch keinen Unterschied zwischen Schweiz und Italien – er bleibt einfach immer schön unten im Grundlagenbereich. Wie gesagt: auf der gesamten Strecke gibt es keine nennenswerte Erhebung. Eben genau das Richtige um die Saison einzurollen. In Verbania angekommen biege ich nicht direkt links zur Fähre ab. Mit einem kleinen Rechtsschwenk biege ich Richtung der hübschen, kleinen Altstadt ab und schlängle mich durch schmale Gassen in Richtung Pause. Auf der Suche nach einem passenden Café werde ich neben der Basilica di San Vittore fündig. Der Turm der Basilika prägt das Stadtbild zwar von weitem, dennoch liegt die Kurche etwas oberhalb und ausserhalb des eigentlichen Altstadtzentrums. Das kleine Café gegenüber dem Kirchenportal erhält von meiner Seite in jedem Fall das Prädikat „besonders wertvoll“. Einmal mehr bestätigt sich, dass man die besten Lokale und Cafées selten dort findet wo alle Touristen zu finden sind, nämlich unten am See. Nach einem fabelhaften Stück Kuchen und einem leckeren Cappuccino döse ich noch etwa eine halbe Stunde in der prallen Sonne: Mitte März ist Schatten in unseren Breiten nach einem gefühlt endlosen Winter meiner Meinung nach eher unerwünscht und lästig… So gestärkt und vollgetankt mit Sonne begebe ich mich dann doch letztlich auf die Fähre nach Laveno und döse gleich nochmals eine viertel StundeStunde in der Sonne und das mit einem genialen Blick auf Verbania und die dahinter liegenden, tief verschneiten 2000er der Alpen. Von Laveno aus führt mich mein Weg zurück nach Locarno über Porto, Luino und Maccagno bis zur Schweizer Grenze bei Ranzo. Auch wenn die Sonne jetzt am Nachmittag bereits weiter im Westen steht liegt die Strasse am Ostufer des Sees doch des Öfteren im kühlen Schatten. Auf dem Streckenabschnitt zwischen Luino und Maccagno gibt es zusätzlich noch einige Tunnels, so dass neben ein paar „schattentauglichen“ Handschuhen auch ein kleines Rücklicht empfehlenswert ist. Gleich ob schattig oder tunnelig: beim Blick Richtung Castel Veccana wurde es mir auf jeden Fall kurzzeitig warm ums Herz, denn beim Blick auf den Felsen der hier aus dem See ragt fühle ich mich unweigerlich an einen Rio Zuckerhut en miniature erinnert. Der etwas lästige Teil dieser Tour folgt kurz hinter Magadino, nachdem man das Nordost Ende des Sees hinter sich gelassen hat und links Richtung Locarno abgebogen ist. Leider ist dies der einzige sinnvolle Weg weit und breit durch die Magadino Ebene und über den Ticino Fluss. Glücklicherweise gibt es neben der vierspurigen Schnellstrasse einen ausgezeichneten und mit einer Leitplanke abgetrennten Radweg, sonst müsste man wohl um sein Leben bangen. Der Grossteil des Autoverkehrs biegt am Kreisverkehr nach der Brücke auf die A13 Richtung Locarno. Ein allerdings immer noch nennenswerter Blechstrom wälzt sich allerdings auf der kleinen Verbindungsstrasse Bellinzona – Locarno in die Stadt. Vor allem ab Tenero ist dieser weg etwas mühsam, denn scheinbar ist hier immer irgendwie Stau. Aufgrund meiner mangelnden Ortskenntnis habe ich diesen Weg zurück nach Locarno zweimal genommen. Dieser Weg ist folglich auch in den aufgezeichneten GPS Daten enthalten. Eine bessere Alternative nach dem Überqueren der Brücke in der Magadino Ebene ist in der Tour „Indemini – Alpe die Neggia“ enthalten. Einfach mal reinschauen und die eigene Tour entsprechend anpassen. In Kurzform: kurz nach dem besagten Kreisverkehr biegt ein schöner Radweg Richtung Locarno ab noch bevor man die Verbindungsstrasse Bellinzona – Locarno erreicht. Ein kleiner Tunnel ermöglicht es, die andere Seite der Hauptstrasse lebend zu erreichen :-) Fazit: absolut flache Tour für Roller oder eben zum lockeren Saisonauftakt. Zum Tempobolzen aufgrund der Landschaft eigentlich zu schade… |
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